Allgemeines
Wohl jeder hat schon einmal den intensiven Duft von Jasmin gerochen, sei es als Bestandteil eines Parfüms oder Aroma in Jasmin-Tee oder Grünem Tee. Jasmin-Öl und Jasmin-Aroma werden aus den Pflanzen der Gattung Jasmin (Jasminum) gewonnen. Sie umfasst über 200 Arten von aufrecht wachsenden Sträuchern und Kletterpflanzen, die vor allem in den Tropen und Subtropen vorkommen. Bei uns ist der zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehörende Jasmin eine beliebte Zierpflanze. Die meisten der Arten sind bei uns nicht winterhart und werden deshalb gerne in Kübel gepflanzt oder wie der Zimmer-Jasmin als Zimmerpflanzen verwendet. Die Wuchshöhen variieren je nach Art und Wuchsform zwischen einem halben und fünf Meter.
Blätter
Zur Gattung gehören sowohl sommergrüne als auch immergrüne Arten. Die Blattform und die Anordnung variieren je nach Art. So gibt es Jasmine mit gegenständigen und mit wechselständigen Blättern. Das Blatt ist mal gefiedert, mal dreiteilig und mal einfach. Allen Jasmin-Arten gemein sind aber die hübschen Blüten, die end- oder achselständig sind.
Blüten
Das Spektrum der Blütenfarben reicht dabei von Weiß über Gelb bis hin zu Rosa, wobei letztere nur bei wenigen Arten vorkommt, beispielsweise beim Strauch-Jasmin (Jasminum fruticans) und der Hybride Jasminum x stephanense. Die Blütezeit ist von Art zu Art unterschiedlich. So blüht der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) schon ab Dezember und dann bis zum April während der Echte Jasmin (Jasminum officinale) erst zwischen Mai und August seine Blüten öffnet. Der Arabische Jasmin (Jasminum sambac) trägt seine duftenden Blüten sogar von März bis Oktober und ist wegen seiner langen Blütezeit eine tolle Kübelpflanze für den Wintergarten. Nach der Blüte bilden die meisten Arten des Jasmins kleine, meist glänzend schwarze Beeren aus.
Wegen seiner leuchtend gelben Winterblüte und seiner Winterhärte besonders beliebt ist bei uns der Winterjasmin, der zwischen Dezember und April blüht. Im Gegensatz zu den anderen Jasmin-Arten duften seine Blüten aber nur sehr dezent. Der Vertreter mit dem stärksten Blütenduft ist der Arabische Jasmin, aus dem auch das intensiv duftende Jasmin-Öl für die Verwendung in der Parfümerie gewonnen wird. Den in Grünen Tees häufig enthaltenen Aromastoff Jasmin liefert der Chinesische Tee-Jasmin (Jasminum grandiflorum).
Standort und Boden
Ob im Freien oder im Haus: Jasmine bevorzugen einen hellen Platz, der gerne sonnig sein darf. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Mittagssonne nicht zu stark ist, da ansonsten Verbrennungen an den Blättern und Blüten entstehen können. Im Notfall wird auch noch lichter Schatten vertragen. Außerdem sollte der Standort gut belüftet sein, um einem Befall mit Schädlingen vorzubeugen. Im Freien ist dies oft von selbst gegeben. Wenn Sie einen Jasmin im Zimmer kultivieren, sollten Sie den Raum unbedingt regelmäßig lüften. Da die meisten Jasmin-Arten als Kübelpflanzen verwendet werden, pflanzt man sie am besten in normale Kübelpflanzenerde. Der Winterjasmin, der meist im Garten ausgepflanzt wird, stellt wenig Ansprüche an den Boden und gedeiht auch auf ärmeren Sandböden. Er bevorzugt aber ein nährstoffreiches, kalkhaltiges Substrat.
Verwendung
Die meisten Jasmin-Arten können wegen ihrer subtropischen und tropischen Herkunft bei uns nur als Zimmerpflanzen oder Kübelpflanzen kultiviert werden. Besonders häufig bekommt man im Handel den Echten Jasmin. Der einzige wirklich winterharte Vertreter dieser Gattung ist der Winterjasmin, der bei milder Witterung schon im Dezember seine gelben Blüten öffnet und deshalb ein beliebter Winterblüher ist. Als sogenannter Spreizklimmer eignet er sich sehr gut zur Begrünung von Böschungen oder Mauerkronen. Möchte man ihn freistehend ins Beet pflanzen, benötigt er ein Gerüst oder einen Kletterobelisken, an dem er sich festhalten kann – anderenfalls wächst er flach über dem Boden.
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Pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Jasmin ist zwischen Frühjahr und Herbst. Da es sich bei den meisten Jasmin-Arten um Kletterpflanzen handelt, sollten Sie die Pflanzen direkt an ein Spalier oder eine andere Kletterhilfe setzen und die jungen Langtriebe regelmäßig hindurchleiten, zumal einige Arten wie der Winterjasmin keine Kletterorgane besitzen.Bei der Kübelpflanzung sollten Sie für eine gute Drainage sorgen, denn Jasmin verträgt keine Staunässe. Am besten füllen Sie hierfür eine Schicht Blähton unten in den Topf und durchmischen auch die Erde mit etwas Lavasplitt oder Blähton, damit sie durchlässiger wird.
Schneiden
Beim Winterjasmin kann man mit einem gelegentlichen Rückschnitt nach der Blüte die Bildung neuer Triebe und damit die Blütenfülle steigern. Im Kübel kultivierte Jasmine lassen sich durch das Schneiden nach der Überwinterung (etwa im Februar bis März) ebenfalls zu einer reicheren Blüte anregen, allerdings sollte man hier vorsichtig zu Werke gehen. Je nach Art kann es etwas dauern, bis die Pflanze dann neue Triebe bildet. Der Echte Jasmin hingegen verzeiht auch einen radikaleren Rückschnitt.
Winterschutz und Überwinterung
Der Großteil aller Jasmine ist nicht winterhart und muss deshalb den Winter im Haus verbringen. Den Sommer über fühlen sie sich aber auf dem Balkon oder der Terrasse sehr wohl. Am meisten Frost (bis -18 Grad Celsius) verträgt der schon genannte Winterjasmin.
In Regionen mit milder Witterung kann auch der Echte Jasmin den Winter im Freien verbringen. Allerdings benötigt er dann auf jeden Fall einen Winterschutz. Am besten stellt man die Kübelpflanze an einen vor Wind und starker Sonneneinstrahlung geschützten Ort, zum Beispiel an eine Hauswand. Der Standort sollte aber trotzdem hell sein. Den Kübel isolieren Sie mit Noppenfolie, Leinen oder Kokosmatten und stellen ihn – damit der Frost nicht von unten eindringen kann – auf eine Holz- oder Styroporplatte. Eine Schicht Stroh oder Holzwolle auf der Topf-Erde schützt die Pflanze von oben. In den Wintermonaten wird nicht gedüngt und nur sehr mäßig gegossen.
Im Garten ausgepflanzte Exemplare vom Echten Jasmin oder dem bis zu -12 Grad Celsius winterharten Primel-Jasmin (Jasminum mesnyi) sollten Sie ebenfalls mit einem Winterschutz versehen. Wohnen Sie in einem Gebiet mit rauen Wintern, empfiehlt es sich, die Pflanze im Herbst auszugraben und im Kübel zu überwintern.
Jasmin-Arten, die nur mäßig winterhart sind, wie der Arabische Jasmin oder der Chinesische Tee-Jasmin, können zwar den Sommer im Freien verbringen, sollten im Herbst aber in den Wintergarten oder an einen anderen hellen, frostfreien Ort wie den Hausflur oder Keller umziehen. Die Temperatur im Winterquartier sollte etwa bei zehn Grad Celsius liegen. Stehen die Pflanzen im Winter zu warm, blühen sie im folgenden Jahr oft nicht richtig. Sie können die frostempfindlichen Jasmine natürlich auch ganzjährig wie andere exotische Duftpflanzen im Wintergarten stehen lassen und sich dort an ihrem intensiven Blütenduft erfreuen.
Da die Winterhärte der verschiedenen Jasmin-Arten sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, sollten Sie sich beim Kauf unbedingt über die Frosthärte Ihres Exemplars informieren, damit Sie später keine bösen Überraschungen erleben.
Pflegetipps
Die Pflege des Jasmins ist sehr unkompliziert, wenn Sie einige Punkte beachten. Hierzu gehören neben dem richtigen Standort und der schon genannten guten Durchlüftung vor allem regelmäßige Nährstoff- und Wassergaben. Denn in Topfkultur benötigen Jasmine von beidem reichlich. Besonders in der Wachstumsphase und während der Blütezeit sollten Sie regelmäßig zur Gießkanne greifen, bei starker Sonneneinstrahlung und höheren Temperaturen sogar täglich. Das Substrat sollte stets gleichmäßig feucht sein. Zum Gießen verwenden Sie am besten kalkarmes Regenwasser. Achten Sie aber darauf, dass keine Staunässe entsteht! Steht die Pflanze in der prallen Sonne, können Sie sie zusätzlich mit etwas Wasser besprühen.
Außerdem sollten Sie Ihren Jasmin zwischen April und September etwa alle ein bis zwei Wochen mit Dünger versorgen, denn während der Wachstumszeit benötigt er viele Nährstoffe. Am besten verwenden Sie einen Flüssigdünger für Kübelpflanzen, den Sie mit dem Gießwasser verabreichen. Im Winter hingegen wird nicht gedüngt und auch nur wenig gewässert. Das Substrat darf aber niemals ganz austrocknen, denn darauf reagiert der Jasmin ähnlich empfindlich wie auf Staunässe.
Die Kultur im Topf und der hohe Bedarf an Wasser und Nährstoffen haben zur Folge, dass das Substrat sehr schnell an Qualität verliert. Deshalb empfiehlt es sich, einen Jasmin einmal jährlich umzutopfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist direkt nach dem Ende der Überwinterung im Frühjahr. Zugleich können Sie Ihren Jasmin dann leicht zurückschneiden und ihn so wieder fit für die neue Saison machen.
Vermehrung
Die einfachste Möglichkeit, Jasmin zu vermehren ist durch leiht verholzte Stecklinge, die Sie im Mai oder Juni schneiden. Damit die neuen Pflanzen schnell Wurzeln bilden sind aber relativ hohe Temperaturen (zwischen 18 und 21 Grad Celsius) nötig. Der Winterjasmin und alle anderen Arten können zudem auch ganz leicht durch Ableger vermehrt werden, indem man einen Trieb flach durch einen kleinen Topf mit Anzuchterde leitet und diese gleichmäßig feucht hält. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, trennt man den Trieb von der Mutterpflanze ab und kultiviert ihn als eigene Pflanze weiter.
Krankheiten und Schädlinge
Wird der Jasmin ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert und steht – vor allem im Winter – an einem warmen Ort mit schlechter Belüftung, kann es zu einem Befall mit Blatt- oder Wollläusen kommen. Diese sollten zunächst einfach abgekratzt oder abgeduscht werden. Hilft das nicht, rücken Sie den Schädlingen am besten mit Nützlingen wie Florfliegen oder Marienkäfern zu Leibe. Weitaus häufiger als zu einem Befall mit einer Krankheit oder einem Schädling kommt es beim Jasmin zu Standort- oder Pflegefehlern. Das größte Problem ist hier oft ein zu feuchtes Substrat, das die Wurzeln über kurz oder lang faulen lässt.
Namenswirrwarr beim Jasmin
Es gibt kaum einen deutschen Pflanzennamen, hinter dem sich so viele unterschiedliche Gattungen und Arten verbergen wie hinter dem Namen "Jasmin" – das kann schon einmal zu Missverständnissen führen. Denn neben der hier beschriebenen Gattung Jasminum, dem echten Jasmin also, gibt es zum Beispiel noch den Duftjasmin, gerne auch Falscher Jasmin genannt (Philadelphus), dessen Blüten einen intensiven Jasminduft verströmen. Er ist ebenso wenig mit dem Echten Jasmin verwandt wie der Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides). Dabei handelt es sich um einen aus Asien stammenden Kletterstrauch mit duftenden Blüten, der in unseren Breitengeraden nicht winterhart ist und sich deshalb nur für die Kübelbepflanzung eignet. Ebenfalls im Kübel gedeiht der Jasminblütige Nachtschatten, auch Sommerjasmin (Solanum jasminoides) genannt. Des Weiteren gibt es noch einen Chilenischen Jasmin (Mandevilla laxa) und den Carolina-Jasmin (Gelsemium sempervirens), die ebenfalls nicht mit dem echten Jasmin verwandt sind. Wer wissen will, ob es sich bei der gewünschten Pflanze tatsächlich um einen echten Jasmin handelt, sollte im Gartencenter einfach einen Blick auf den botanischen Namen werfen.
Häufig gestellte Fragen
Worum handelt es sich bei Jasmin?
Jasmin ist eine Pflanzengattung, die über 200 verschiedene Arten aufrechter Sträucher und Kletterpflanzen umfasst. Bestandteile dieser Pflanzen findet man oft in Parfüms oder verschiedenen Teesorten. Hierzulande ist Jasmin eine beliebte Zierpflanze, die vorzugsweise im Kübel oder als Zimmerpflanze gehalten wird.
Wie blüht Jasmin?
Je nach Art reicht das Farbspektrum der Blüten von Weiß über Gelb bis hin zu Rosa. Auch die Blütezeit ist je nach Art unterschiedlich. Der Gelbe Winterjasmin blüht zum Beispiel ab Dezember bis April, der Echte Jasmin zwischen Mai und August.
Welcher Dünger eignet sich für Jasmin?
Um Jasmin zu düngen, wählt man besten einen Flüssigdünger, den man dem Gießwasser zugibt. Von April bis September kann man Jasmin etwa alle ein bis zwei Wochen düngen.
Wann kann man einen Jasmin schneiden?
Durch einen Rückschnitt im Februar oder März kann man viele Jasmin-Arten zu einer reicheren Blüte anregen.
Wie überwintert man einen Jasmin am besten?
Die meisten Arten sind nicht winterhart und sollten im Haus oder im Wintergarten bei etwa zehn Grad Celsius überwintert werden. Am besten räumt man empfindliche Pflanzen bereits im Herbst in das Winterquartier. In sehr milden Regionen kann der Echte Jasmin – gut eingepackt in Noppenfolie oder Kokosmatten – den Winter auch im Freien verbringen.
Welcher Jasmin duftet am meisten?
Der Arabische Jasmin besitzt den intensivsten Duft und wird deshalb auch für Parfüms verwendet.